Naturkosmetik: Was steckt eigentlich dahinter? (inkl. spannender Beautymarken und Produkte)

Naturkosmetik

Alles, was du schon immer über Naturkosmetik wissen wolltest

Wahrscheinlich ist dir der Begriff Naturkosmetik auch schon mal untergekommen. Und bestimmt hast du im ersten Moment wie viele einfach darüber hinweg gelesen. Denn mehr als eine clevere Marketingstrategie steckt ja leider oftmals nicht hinter den besonders schönen Worten in der Werbung und Verpackungsindustrie.

Nicht so im Fall von Naturkosmetik. Denn mittlerweile bezeichnet es mehr als nur einen Verkaufstrend. Was dieses Kosmetika von herkömmlichen unterscheidet, und welche Naturkosmetik ihr mal genauer unter die Lupe nehmen solltet, lest ihr jetzt.

Was ist überhaupt Naturkosmetik?

Bisher gibt es zwar noch keine eindeutige rechtliche Definition, aber es handelt sich in jedem Fall immer um Kosmetika aus „natürlicheren“ Rohstoffen. Wenn möglich sollten die Rohstoffe außerdem aus kontrolliert biologischem Anbau oder Wildsammlung stammen. Das ist jedoch keine Bedingung. Trotzdem sind Naturkosmetika bereits durch den ersten Anspruch, aus „pflanzlichen, tierischen oder mineralischen” Rohstoffen zu bestehen, schonender für Mensch und Umwelt.

Naturkosmetik

Woran erkennt man Naturkosmetik?

Damit wir jetzt aber nicht jeden Inhaltsstoff nachlesen und recherchieren müssen, haben Verbände und Unternehmen bestimmte Kennzeichnungen entwickelt. Die verschiedenen Gütesiegel beruhen auf regelmäßigen Prüfungen, die von den jeweiligen Organisationen durchgeführt werden. Dabei geht es nicht nur um die Art der Rohstoffe, sondern auch um Anbau und/oder Gewinnung, Verarbeitungsmethoden oder auch das soziale Engagement der Unternehmen. Fünf Siegel sind dabei besonders wichtig und garantierten ein gutes Naturkosmetik-Produkt.

Naturkosmetik

BDIH

Steht für Bundesverband deutscher Industrie- und Handelsunternehmen (kurz BDIH). Das Prüfsiegel wurde bereits 2001 entwickelt und setzt voraus, dass beispielsweise pflanzliche Rohstoffe überwiegend aus ökologischem Anbau stammen. Außerdem müssen die Produkte tierversuchsfrei sein und dürfen keine synthetischen Farb- und Duftstoffe, Silikone, Paraffine andere Erdölprodukte enthalten. Stoffe, die von Tieren produziert wurden (Honig, Milch, Eiweiß) sind erlaubt.

NaturkosmetikNatrue

Das Natrue-Label gibt es seit 2008. Es handelt sich um ein international gültiges Siegel, welches sich auf die Inhaltsstoffe eines Produktes konzentriert und es verschiedene Stufen einteilt: natürliche, naturnahe und naturidentische Inhaltsstoffe, nach denen auch je nach Menge noch einmal in drei Qualitätsstufen unterschieden wird. Künstliche Inhaltsstoffe sind verboten. Firmen bekommen das Gütesiegel außerdem nur, wenn mindestens 75 % des Sortiments den Natrue-Standard erfüllen.

NaturkosmetikDie Veganblume

Naturkosmetik ist nicht automatisch vegane Kosmetik. Denn Naturkosmetik kann durchaus von Tieren produzierte Rohstoffe wie Honig oder Milch enthalten. 1990 wurde die Veganblume von der Vegan Society ins Leben gerufen.

Sie garantiert, dass es sich wirklich um ein veganes Produkt aus 100% pflanzlichen Inhaltsstoffen handelt. Während der Produktion dürfen außerdem keine tierischen Bestandteile verwendet werden. Dass die Produkte ebenfalls tierversuchsfrei sein müssen, versteht sich also von selbst.

Naturkosmetik

Demeter

Der Bioverband Demeter entwarf ebenfalls ein Gütesiegel, das in erster Linie für biodynamische Naturkosmetik steht. Heißt, dieses Siegel erhalten Kosmetika nur, wenn  deren Inhaltsstoffe mindestens einen Demeter-Rohstoffanteil von 90 Prozent haben. Außerdem wird komplett auf den Einsatz von Nanopartikeln, Mineralölen oder Gentechnik verzichtet.

Naturkosmetik

Ecocert

1991 wurde der französische Zertifizierungsverband für ökologische Produkte gegründet. Dieser achtet zum Beispiel auf den Unterschied zwischen Naturkosmetik und Biokosmetik. Naturkosmetika müssen dabei mindestens 50 Prozent aus pflanzlichen Stoffen bestehen. Und mindestens 5% aus ökologischen Anbau stammen. Für Biokosmetik müssen es sogar 95% natürliche Stoffe sein und 10% aus biologischem Anbau.

 

Naturkosmetik

Und welche Naturkosmetik Marken sind spannend?

Mittlerweile ist die Markenvielfalt im Naturkosmetikbereich riesig. Von Birkenstock über LaVera, Bioturm oder AlVerde. Folgende drei Marken sind vielleicht auch für euch besonders spannend. Eine davon hat sicher jeder schon einmal in der Hand gehabt. Und deshalb starte ich direkt mit der bekannten Marke Weleda.

Weleda

Sie zählt zu den erfolgreichsten und bekanntesten im Bio- und Naturkosmetikbereich. Vor allem die Babypflege ist besonders beliebt. Im Mittelpunkt des Unternehmens steht die Nachhaltigkeit. Bereits beim Anbau. Die Produkte sollen nachhaltig und ökologisch vertretbar wachsen.

Weleda arbeitet außerdem hauptsächlich mit regionalen Erzeugern zusammen. Tierversuche sind verboten. Auch der Herstellungsprozess ist bei Weleda Kosmetika speziell: Man stützt sich nämlich auf das “Good Manufacturing Practice”, das einen guten Herstellungspraxis garantiert und eigentlich aus der medizinischen Pharmazie stammt.


Farfalla

Hinter diesem Label stecken vier Jugendfreunde aus der Schweiz, die schon mehr als 30 Jahre Naturkosmetik produzieren. Vor Kurzem wurde das Label an ihre nächste Generation abgegeben und bspw. hinsichtlich Verpackung generalüberholt.

Farfalla stand und steht jedoch weiterhin für natürliche Kosmetik, also biologische Pflegeprodukte und natürliche Pflanzendüfte aus ökologischer Herkunft. Außerdem ist dem Unternehmen Nachhaltigkeit extrem wichtig. So stammt u.a. der Strom des Produktions-Hauptsitz zu 100% aus Ökostrom.


Cattier Paris

Cattier Paris existiert bereits seit fast 50 Jahren. Der Markenname “CATTIER Paris” steht für sanfte Medizin und kosmetische Artikel auf der Basis von Heilerde. Verwendet werden dafür nur rein natürliche und einfache Inhaltsstoffe.

Mittlerweile ist das Unternehmen eher im ökologisch-kosmetischen Bereich anzusiedeln als nur im Naturkosmetikbereich. Alle Artikel sind für ihre gute Verträglichkeit gerade bei sensibler Haut bekannt. Das besondere an CATTIER Paris ist und bleibt jedoch die Basis der Heilerde, die besonders reich an Mineralien ist.


Annemarie Börlind

Die Naturkosmetikmarke gibt es seit 1959 und sie steht seitdem für innovative und sehr hochwertige Beautyprodukte. Diese werden im Schwarzwald produziert, sind größtenteils vegan (70% der Produkte) und ohne Tierextrakte und enthalten Pflanzenextrakten aus ökologischem Anbau.

Zusätzlich unterstützt die Marke verschiedene soziale und ökologische Projekte wie bspw. ein Bio-Karitébutter-Projekt in Mali (für eine faire Lebensgrundlage der lokalen Familien), eine Schulherberge in Bangladesch sowie das Projekt „Rosen statt Opium“ im Iran.

 

Welche Naturkosmetik Produkte sind besonders gut und warum?

 

Burts Bees Allwetter Lippenbalsam mit LSF 15 

Bisher war es in der Naturkosmetik nicht möglich einen Pflegebalsam mit Sonnenschutz zu produzieren, weil die künstlichen Stoffe, die herkömmliche Produkte binden, fehlen. Man tüftelte also an einer Lösung und Burt’s Bees hat sie jetzt endlich gefunden. Das Ergebnis: Ein natürlicher Lippenbalsam mit Lichtschutzfaktor 15 ohne den typischen weißen Film, der bis zu 40 Minuten wasserfest ist.


Alle Urtekram Produkte

Die Firma Urtekram steht für zertifizierte Bio-Pflegeprodukte sowie für Allergiker Produkte, einschließlich laktosefreier und glutenfreier Produkte. Aber das alleine ist noch nicht alles. Aktuell gilt Urtekram als revolutionär was die Verpackungen angeht. Denn das Unternehmen stellt gerade auf natürliche Verpackungen aus Rohrzucker um. Das schont die Umwelt zusätzlich.


Ben und Anna Deosticks

Hinter Ben und Anna steckt ein vegan lebendes Pärchen aus Berlin, das mit viel Freude eine eigene Deo-Serie entwickelt hat. Schluss mit konventionellen Inhaltsstoffen und schädlichem Aluminium. Stattdessen setzt man bei Ben und Anna auf ökologischen Sachverstand. Deos auf Siliziumbasis mit natürlichem Wirkprinzip.


Kora Organics

KORA Organics-Produkte sind alle nach den strengen COSMOS-Standards zertifiziert. Jedes Produkt gilt als bedenkenlos, wird nicht an Tieren getestet und enthält keine Herbizide oder Pestizide. Die Marke gehört Model Miranda Kerr, die dafür einsteht, dass ihre Produkte effektiv schöne, reine Haut verleihen. Denn effektive Kosmetika sind oft noch eine große Herausforderung in der Naturkosmetikindustrie. 


Mádara

Mádara ist eine skandinavische Brand, die im Naturkosmetikbereich besonders fortschrittlich arbeitet und immer wieder neue Trends auf den Markt bringt. Die Produkte werden aber vor allem wegen ihrer Effektivität geschätzt. Die fortschrittliche Denkweise kommt noch on top. Das Fake Teint Spray (eine der coolsten Entdeckungen auf der diesjährigen Naturkosmetikmesse; kommt in den nächsten Wochen erst auf den Markt) ist so ein Beispiel.

Mádara gehört zu den Wenigen, die eine Technik gefunden haben, solch ein Produkt auf natürliche Art und Weise so herzustellen, dass der Verbraucher kein unangenehmes Produktgefühl empfindet. Wie gesagt, Formulierungen angenehmer zu machen gehört nach wie vor zu den größten Problemen in der Naturkosmetik.

Noch mehr Insiderwissen findest du übrigens hier :)

3 Kommentare

  1. Finjay
    28. März 2019 / 22:37

    Hey Nina!
    Mega cooler und sehr interessanter Beitrag. Ich benutze sehr viel Naturkosmetik, aber du hast noch einige Marken aufgezählt, die ich noch nicht kannte (gerade einige neue Tabs offen ;)) Würde mich sehr freuen, wenn noch mehr zu dem Thema kommt :)

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Nina Schwichtenberg Dior Suite Cannes

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