Inside Fashiioncarpet: Weekly Review 13

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Inside Fashiioncarpet: Weekly Review 13

Kauf der Woche: Ganz banal: weißes Schleifenband. Was ich damit vorhabe und was das mit Mode zutun hat, zeige ich euch schon ganz bald :)

Erkenntnis der Woche: Dank einiger Termine mit Brands und PR-Agenturen in den letzten Tagen, habe ich mal wieder festgestellt, wie unterschiedlich das “Ich möchte mit Bloggern arbeiten” Level in Deutschland immer noch ist. Was mich wahnsinnig freut ist, dass viele das Medium Blog mittlerweile immer mehr verstehen, es für zunehmend relevanter ansehen und das wirklich große Potential für Marken und Unternehmen dahinter erkennen. Die meisten geben sich wirklich Mühe und tasten sich Schritt für Schritt an das Mysterium “Blogger” heran. Umso enttäuschter war ich dann leider von einer Blogger-Veranstaltung am Donnerstag Abend hier in München, bei dem zu einem Dinner eingeladen wurde. Ein schöner Ansatz mit leider einer für mich schlechten Umsetzung. Anstatt eine gezielte Auswahl an Bloggern einzuladen, machte es auf mich eher den Eindruck, als wäre das Event unter dem Motto “Masse statt Klasse” geplant worden. So kam es, dass am Ende 30 Blogger an einer langen Tischtafel (mit Namensschildern – ich persönlich bin absolut kein Fan von vorgegebenen Sitzordnungen mit Namensschildern) saßen und sich quasi selbst überlassen wurden. Ich habe den ganzen Abend mit keinem Verantwortlichen des Events nur ein Wort gesprochen, geschweige denn wusste ich wer diese Verantwortlichen waren, weil sich bei uns niemand vorgestellt hatte. Wir wurden hektisch von einer jungen Dame empfangen (wer sie war wussten wir leider nicht), es war noch nichts fertig und als Notlösung wollte man uns erstmal vor die von oben bis unten vollgebrandete Fotowand stellen. Erst fünf Minuten vorm Verlassen des Events lernte ich dann eine der verantwortlichen Personen kennen, als sie mir meine Goodie Bag zur Verabschiedung gab.

Versteht mich nicht falsch, ich bin wirklich kein überaus anspruchsvoller Mensch, der Dinge des Unmöglichen erwartet und undankbar ist. Im Gegenteil. Aber dieser Abend ist für mich ein Paradebeispiel dafür, wie man einfach nicht mit Bloggern arbeiten sollte. Nämlich in Form einer Massenveranstaltung, in der es nur darum geht Video- und Bildcontent für das eigene Unternehmen zu produzieren, dass man dann im Nachhinein an verschiedene Brands und Medien für teuer Geld verkaufen kann. Uns Blogger als eine gut zu melkende Kuh ansehen? Schwierig. Denn nein, es steht nicht jeder Blogger darauf non stop an einem Abend fotografiert zu werden, vor der Fotowand rum zu posen und ein sexy Selfie mit Kussmund für den Kameramann zu inszenieren. Ich erwarte nicht, dass man mir den ganzen Abend den Hintern pudert – um Gottes Willen – aber ich erwarte ein gewisses Interesse, wenn ich mich dazu entscheide meine Zeit und meinen Abend an etwas teilzunehmen. Und ich denke Standards wie: ,,Ich lerne die Verantwortlichen des Abends kennen” und ,,erfahre warum ich überhaupt hier bin” sind nicht zu viel verlangt. Dass das bei einem Event mit 30 Bloggern schwer bis offensichtlich gar nicht umzusetzen ist, ist für mich nicht verwunderlich.

Am Ende stelle ich mir die Frage: War es das wert? Hat sich das Unternehmen mit diesem Event wirklich einen Gefallen getan und sich im besten Licht präsentiert? Wenn man mich fragt: Leider nein. Und das finde ich schade, denn der gute Gedanke und die Mühe waren vorhanden. Die Umsetzung allerdings wirklich enttäuschend. Hätte man das alles in einem kleineren Kreis von vielleicht 10 ausgewählten Bloggern gemacht, wäre es netter, persönlicher und mit Sicherheit auch positiver in Erinnerung geblieben. So hinterlässt das Event bei mir nur den Eindruck, dass es hier um Quantität statt Qualität und größtenteils um den Mehrwert für das Unternehmen ging. Eine Zusammenarbeit zwischen uns Blogger und einem  Unternehmen/Marke sollte meiner Meinung nach immer ein Geben und Nehmen sein. Etwas wovon jeder der Beteiligten am Ende etwas hat, was Spaß macht und beide Seiten mit einem guten Gefühl rausgehen. Dieses Gefühl hatte ich nach diesem Abend leider nicht. Schade, denn für mich gehört zu einem guten Event mehr als nur eine prall gefüllte Goodie Bag. Aber, und das möchte ich an dieser Stelle unbedingt auch sagen, gab es auch wirklich schon viele tolle Events bei denen ich dabei sein durfte :)

Artikel der Woche: Ich habe einen wirklich sehr sehr guten und passenden Artikel zu meiner “Erkenntnis der Woche” entdeckt. Es geht um Blogger Relations und darum, warum man für die Zusammenarbeit mit Bloggern angemessenes Budget einplanen sollte und wie man am Ende erfolgreich mit ihnen arbeitet. Hier ein paar wie ich finde sehr schöne und treffende Auszüge aus dem Artikel – den kompletten Text könnt ihr hier lesen:

1. ,,Wer jedoch neue Absatzkanäle sucht und seine Markenbekanntheit zielgruppenscharf erhöhen möchte, der sollte Blogs ausprobieren. Blogbeiträge haben einen SEO-Wert, denn sie erhöhen die Sichtbarkeit Ihres Produkts in Suchmaschinen.”

2. ,,Wenn Sie gut auswählen und mit dem Blogger eine smarte Strategie ausarbeiten, wird Ihre Marke in einem so persönlichen Kontext eingebettet, wie es sonst kaum möglich ist. Hier ist es wichtig, auch den Unterschied zur Pressearbeit zu sehen: In Blogger-Berichten kann mehr persönliche Meinung einfließen als in einem Beitrag für ein Magazin oder eine Tageszeitung. Denn Chefredaktion, Chef-vom-Dienst, Vertriebsleiter und Herausgeber sind in Personalunion: der Blogger selbst.”

3. ,,Und auch deswegen ist es am besten, wenn der Blogger selbst schreibt – ihm einfach PR-Texte unterzujubeln nach dem Motto: „Macht ja weniger Arbeit, dann mach mir das günstiger“ ist am falschen Ende gespart.”

4. ,,Ihr kauft NIE die Meinung, wenn es sich um einen seriösen Blog handelt. Ihr zahlt für die Arbeit, die die Schreibenden sich mit dem Post machen. Für die Fotos, für die Idee zur Umsetzung, für die spezifische Einbettung in den Blog. Wenn Unternehmen wirklich an einer Zusammenarbeit interessiert sind, dann sollten sie das im Blick haben. Meinung ist nicht käuflich, aber die Arbeit am Blog muss entlohnt werden. In Summe bedeutet das aber auch, dass man als Firma überlegen sollte, ob man nun mit 50 Blogs kooperiert und die dann für ihre Arbeit vielleicht auch nur abspeist (und damit riskiert, dass genau das auch ein Thema wird) oder eine Zusammenarbeit mit wenigen, ausgesuchten Blogs auf Augenhöhe anstrebt. Die mag auf den ersten Blick drei Euro mehr kosten, zahlt sich auf lange Sicht aber durch Fairness und echtes Interesse der Zielgruppe aus.“

Song der Woche: Dadurch, dass ich in den letzten Wochen sehr wenig in München war, habe ich extrem wenig bis gar keinen Sport gemacht. Leider ist meine Motivation meistens genauso schnell weg wie sie da war. Mit dem Song ,,Major Lazer – Light It Up feat Nyla & Fuse ODG Remix” versuche ich sie gerade auf dem Laufband wieder zu finden ;) 

Pläne für die kommende Woche: Bevor Patrick und ich am Donnerstag nach Paris düsen und ich dafür meine Koffer packen muss, steht für mich am Dienstag noch ein Storeopening hier in München an. Ich freu mich aber so wahnsinnig auf Paris und darauf, dass wir hoffentlich gutes Wetter haben und ganz viele Outfits shooten können <3

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9 Kommentare

  1. Katy
    21. März 2016 / 15:23

    Liebe Nina, danke für deine ehrlichen Worte zu dem Event in München. Ich folge einigen der Blogger die auf eben diesem Event waren und hab mich echt gefragt, worum es denn da überhaupt ging. Folgt man der einen Bloggerin, kommt man ja schnell auf die andere und dann sieht man auf Instagram gerne mal 10+ sehr ähnliche Fotos von – ja, wovon eigentlich?! Genauso war das bei eben diesem Event. Sowas finde ich echt schade. Da werden Blogger eingeflogen, in ein Hotel gepackt damit sie gemeinsam essen? Versteh ich nicht. Da beruhigt es mich ja, dass du (und auch Jessie von Journelles, die deinen Artkel verlinkt hat) das auch kritisch siehst. Und genau deshalb ist Blog auch nicht gleich Blog. Content hat halt doch was.

    Danke dir!

  2. Marie
    20. März 2016 / 21:23

    30 Blogger empfinde ich persönlich nicht als Masse. Aber da ich auch noch nie auf einem Blogger Event eingeladen war, kann ich das natürlich auch nicht so einschätzen. Schade finde ich es, wenn man sich Zeit genommen hat für ein Event und dann danach so gar nicht weiß warum man dort war.
    Ich wünsche euch jedenfalls sehr viel Spaß in Paris ! :)
    Liebste Grüße
    Marie

    http://www.whatiwearinlondon.com

  3. 20. März 2016 / 17:21

    Ob 30 Blogger aus einem Dinner eine Massenveranstaltung macht kann man so oder so sehen, ich finde es aus einem Aspekt heraus sehr positiv 30 Leute einzuladen und nicht immer nur die üblichen 5-10 Blogger, die sowieso schon 300.000 Seitenaufrufe pro Monat haben oder 200.000 Instagram Follower: Es ist vielleicht eine Chance für die kleineren und noch nicht so bekannten Blogs!
    Was allerdings gar nicht geht ist umprofessionelles Verhalten, in dem der/ die Verantwortlichen nicht da oder nicht zu erkennen sind und man nicht weiß, worum es geht und warum man eingeladen wurde. Da hilft in der Tat auch keine Goodiebag am Ende.
    ich fahre Ende nächster Woche auch nach Paris und hoffe (natürlich ganz uneigennützig) auch, dass ihr gutes Wetter habt :-)
    Liebste Grüße
    Claudine, http://www.claudinesroom.com

  4. 20. März 2016 / 16:09

    30 Blogger empfinde ich persönlich jetzt noch nicht als Massenveranstaltung, aber man sollte sich natürlich um seine Gäste kümmern. Ich war schon bei diversen Events mit einem solchen Umfang und wenn genug Personal des Veranstalters da ist, dann kommt man durchaus auch zum Networken. Allerdings habe ich auch schon wie du erlebt, dass man sich selbst überlassen wird…

    Liebe Grüße
    Deine Romi
    von http://www.romistyle.de

  5. Julia
    20. März 2016 / 14:13

    Deine Erfahrung kann ich (leider) teilen. Zwar nicht auf dem Gebiet des Bloggens (mein Blog ist noch recht jung), doch leider allzu oft im beruflichen Umfeld. Ich habe den Eindruck, dass viele Firmen in neuen Branchen, Fachthemen oder ähnlichem eine Veranstaltung initiieren, einfach dass sie gemacht wurde,sie womöglich sogar die Ersten sind, und man später ein paar nette Fotos ins Netz stellen kann. Oft fehlt eine klare Linie, ein Mehtwert oder gar das ganze Konzept. Mit viel Glück lernt man ein paar nette Leute kennen und kann wenigstens ein bisschen Networking betreiben. Eigentlich sehr schade, denn solche Veranstaltungen kosten den Initiator sicherlich viel Geld und uns persönlich wertvolle Zeit. Schön, dass du so offen darüber berichtest!

    Liebe Grüsse und halt die Ohren steif,

    Julia von westendbirds.com

  6. 20. März 2016 / 13:13

    Hallo Nina,

    finde es super, dass du wirklich deine eigene Meinung hast. Und auch offen sagst, wenn einmal nicht alles gut war. Das macht dich so authentisch.

    LG Katharina =)

  7. 20. März 2016 / 12:10

    Danke für deine Erfahrungen! Gerade als Blogger-Neuling so wie ich, ist das ganze mit den Events und Terminen noch Neuland – aber ja, dass man als “Massenware” abgespeist wird, geht mal gar nicht! Schade, dass sowas immer noch passiert! Da hat sich diese Firma sicher keinen Gefallen getan.. Aber gut, aus Erfahrung lernt man hoffentlich :)

    **Ani**

    http://www.kingandstars.com

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Nina Schwichtenberg Dior Suite Cannes

Nina Schwichtenberg is the blogger behind the successful german fashion and lifestyle blog FASHIIONCARPET.
The website was founded in 2012 by Nina and her boyfriend Patrick Kahlo, who is working nowadays as a photographer and manager for Nina.
Fashiioncarpet stands for high quality content and authentic storytelling always with a personal connection to Nina and her personality.