Mein erster Jury-Job beim AMD & Lillet Design Workshop

Als Teenager war ich ein riesengroßer Fan von Fernsehshows wie Popstars, in denen Kandidaten ihr Können und Talent vor einer Jury unter Beweis stellen mussten und am Ende die Chance auf einen Platz in einer Band hatten. Ich habe es geliebt mit den Kandidaten mitzufiebern, gleicher oder unterschiedlicher Meinung mit der Jury zu sein und den ganzen Prozess vom ersten Auftritt bishin zur professionellen Performance mitzuerleben.

Hätte mir damals jemand erzählt, dass ich mal Teil so eines Prozesses sein werde, hätte ich gelacht und den Kopf geschüttelt. Doch genau so ist es gekommen, denn ich darf euch heute stolz erzählen, dass ich Teil des Jury-Teams vom AMD Design Workshops in Kooperation mit Lillet bin. Aufgabe der 12 teilnehmenden Mode-Design Studenten ist es, ein „Lillet Tuch“ inspiriert von der Lillet L’arche zu entwerfen.

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In bezahlter Partnerschaft mit Lillet
photo by Patrick Kahlo

Der Workshop für die Studenten findet während ihres Sommersemesters 2016 vom 15. März bis 30. Juni statt – bedeutet alle arbeiten gerade ganz fleißig an ihren Designs. Nachdem Mitte Mai die Erstentwürfe als Skizzen von den 6 Teams eingereicht und in einer ersten Feedback-Runde bewertet wurden, findet aktuell der kreative Prozess und danach die finale Fertigung des Tuch-Designs statt. Ich fliege kommenden Montag deswegen nach Düsseldorf, um mir vor Ort und in “real life” einen ersten Eindruck der Designs zu verschaffen, mit den Studenten zu sprechen, sie kennenzulernen und ihre Inspiration hinter ihren Designs zu erfahren. Während meiner Unizeit haben wir ähnliche Dinge gemacht, weswegen ich super gespannt bin jetzt einmal auf der anderen Seite zu stehen :)

Gemeinsam mit drei anderen Jurymitgliedern werde ich über die Designs der AMD-Studenten entscheiden und am Ende in Absprache mit meinen Kollegen das Gewinnerteam küren :) Diese finale Entscheidung wird zu Semesterende getroffen, sodass ich Ende Juli noch einmal nach Düsseldorf reisen werden, um bei der offiziellen Verkündung des Gewinner-Designs auf der großen Fashion Party dabei zu sein. Neben einem Preisgeld für die drei Erstplatzierten, wird das Gewinner Lillet-Tuch in Produktion gehen und unter anderem auch hier über meinen Blog-Shop auf FASHIIONCARPET zu kaufen sein :)

Ich bin super gespannt und habe bereits im Vorfeld ein kleines Interview für das Lillet Journal gegeben :)

Was bedeutet Mode für dich?

Kurz gesagt: Mode ist mein Leben und glücklicherweise mittlerweile sogar mein Beruf. Bereits als kleines Kind habe ich es geliebt mich in die Klamotten meiner Mama zu schmeißen und in ihren Schuhen durch unsere Wohnung zu stöckeln. Mittlerweile ist Mode Mittelpunkt meines täglichen Lebens. Für einige mag ist sie nur ein Mittel zum Zweck sein, für mich ist sie viel mehr als das. Sie gibt mir die Möglichkeit zu Experimentieren, Spaß zu haben und viele spannende und tolle Dinge erleben zu können.

Mode zum Beruf machen – wie funktioniert das?

Einen Plan A nach dem man sich richten kann gibt es leider nicht, aber man sollte auf jeden Fall Leidenschaft und einen langen Atem mitbringen. Die Bereitschaft  auch mal Klinken putzen zu gehen ist unerlässlich, denn in der Regel kommen Erfolge nicht über Nacht, sondern sind oftmals Resultat jahrelanger Arbeit. Die Modebranche kann ziemlich hart sein, weswegen es umso wichtiger ist, dass man bei sich ist und seine Werte nicht aus den Augen verliert. Ein erster Schritt in die Branche können Praktika sein – ich selbst habe acht gemacht. So kann man herausfinden was einem Spaß macht, man lernt vielleicht wichtige Menschen aus der Branche kennen und kann sich ein erstes kleines Netzwerk aufbauen. Am Ende ist es meistens ein Gesamtpaket was zum beruflichen Erfolg führt: Fleiß, Ausdauer, Kontakte und immer auch ein bisschen Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. 

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Häufig ganz unterschiedlich. Ich bin in der dankbaren Lage von überall arbeiten zu können, sodass ich diese Zeilen bspw. gerade in Dallas am Flughafen tippe. In der Regel gibt es aber natürlich ein paar Dinge, die ich tatsächlich jeden Tag tue, egal wo ich gerade bin. Dazu gehört das Schreiben von Mails, das Texten von Blogbeiträgen und das Shooten und Bearbeiten von Bildern für den Blog und meine Social Media Kanäle wie Instagram und Facebook. Hinzukommen Meetings und Calls mit Agenturen oder Brands, das Vor- und Nachbereiten von Shootings oder mich mit meinem Freund und Blogpartner Patrick über anstehende Projekte austauschen und diese zu koordinieren.

Was macht ansprechendes Design aus?

Ich persönlich liebe schlichtes und minimalistisches Design. Sowohl beim Bloglayout als auch bei der Kleidung, die ich trage. Mode kann hin und wieder reizüberflutend und überladen sein. Daher mag ich Designs, die auch ohne viel Tam Tam bspw. durch Schnitt, Material oder interessante Details überzeugen.

Welche Erwartungen hast du an die Wettwebersteilnehmer?

Als Fashionblogger werde ich vor allem darauf schauen, ob das Design tragbar und alltagstauglich ist. Als Blogger steht man für greifbare und authentische Stylings und genau darauf werde ich beim Tuchdesign achten. Zusätzlich ist mir bei meinem Blog das Storytelling sehr wichtig. Deswegen bin ich gespannt welche Inspiration und Geschichte hinter den finalen Tuch-Designs der Teilnehmer steckt.

Was braucht ein Blog, um nicht nur ein weiteres Fashionblog zu sein?

In der heutigen Zeit auf jeden Fall Persönlichkeit und Content, der sich von anderen abhebt. Häufig neigt man dazu sich von dem was andere tun inspirieren zu lassen und diese Dinge zu übernehmen, weil sie zu funktionieren scheinen. Um allerdings langfristig erfolgreich sein zu können, sollte man seine eigene Nische finden – etwas was den Blog besonders und zu einem Ort macht, an den Leute gerne und regelmäßig zurückkommen, weil sie wissen, dass sie dort etwas bekommen, was nicht überall ist. Nur schöne Bilder reichen heute leider häufig nicht mehr aus. Die Menschen sind aufgrund der massigen Anzahl an Blogs sehr verwöhnt und anspruchsvoll, weswegen man Content schaffen muss, der einen Mehrwert bietet und im besten Fall auch in ein paar Jahren noch relevant oder besonders ist.

Ist das Internet mittlerweile von Blogs übersättigt?

Ja, meiner Meinung nach leider schon – es gibt mittlerweile Blogs für alles und besonders Fashionblogs wie Sand am Meer. Wer erst heute mit dem Bloggen anfängt, wird es nicht leicht haben, da sich die Bloggersphäre schon geformt und gefüllt hat. Natürlich gibt es immer mal wieder Newcomer, die von Null auf Hundert durch die Decke gehen, das ist aber leider die Ausnahme und nicht die Regel. Wer heutzutage einen Blog aus rein finanziellen Intentionen ins Leben ruft wird es schwer haben. Für alle, die einfach einen Ausgleich oder ein neues und spannendes Hobby suchen, bin ich aber immer noch der Meinung, dass man sich ruhig einen Blog einrichten sollte und wenn es am Ende nur ein eher privates Tagebuch für einen selbst ist.

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20 Kommentare

  1. Leyla Yalcin
    4. Juni 2016 / 11:25

    Hallo liebe Nina,

    ich fand es so toll dich an dem Tag an der AMD kennengelernt zu haben. Leider blieb uns gar keine Zeit dich ein bissen näher kennenzulernen. Wir waren alle so mega nervös :) und hatten uns voll und ganz auf unseren Vortrag konzentriert.
    Es war eine tolle Erfahrung für uns unsere Tücher vor einer Jury vorzustellen. Danke nochmal das ihr uns dies ermöglicht habt.
    Und nochmal ein großes Dankeschön für das tolle Feedback ! :)

    Lieben Gruß

    Leyla Yalcin

  2. 28. Mai 2016 / 22:43

    Hui, das klingt aufregend :-) Ich bin echt gespannt, was da nachher bei rauskommt.
    Lille ist definitiv eines meiner Lieblingsgetränke!
    Liebe Grüße,
    Laura von http://thegoldensideoflife.com

  3. 28. Mai 2016 / 17:53

    Hallo,
    total spannend zu lesen!
    Freue mich für dich und wünsche dir ganz viel Spaß!
    Wer mag, kann auch gerne mal auf meinem Blog vorbeischauen. Befinde mich im Moment in der Aufbau-/Anfangsphase.

    Liebe Grüße :)

  4. 27. Mai 2016 / 22:37

    Mega Mega Brille. Bin total begeistert von ihr. Welches Label ist denn das? Bin gespannt auf deinen Erfahrungsbericht als Jury-Mitglied. Aber du hältst uns ja auf dem Laufenden, da bin ich mir sicher. ;) Liebe Grüße Jen

  5. 27. Mai 2016 / 16:15

    Das klingt ja wirklich aufregend! Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du zwischendurch berichtest, ich bin gespannt!

    Liebe Grüße,
    Alex

  6. 27. Mai 2016 / 16:13

    Glückwunsch! Jurymitglied sein stelle ich mir total toll, aber auch total anstrengend vor, immerhin ist ja vermutlich jedes Design irgendwie toll und dann aus den ganzen ein “perfektes” zu suchen ist bestimmt nicht ganz so leicht… Aber Spaß machen tut es vermutlich schon :D
    Liebe Grüße :)

  7. 27. Mai 2016 / 15:22

    Bin total begeistert von deinem Interview! Sehe es auch so, dass Geld auf keinen Fall der Grund fürs Bloggen sein darf. Man sollte den Blog aus Spaß am Bloggen betreiben und nicht aus Profitgier.

    Liebe Grüße aus Trier
    http://www.STYLEandFITNESS.de

    • FASHIIONCARPET
      Autor
      27. Mai 2016 / 18:28

      Danke lieber Bernd! Ich glaube die richtigen Intentionen und ein gesunder Realismus für die Branche sind nie verkehrt :)

      Liebst,
      Nina

  8. 27. Mai 2016 / 13:59

    Das freut mich total für dich! Ich wünsche dir eine tolle Zeit!

    Liebe Grüße,
    Sandra

  9. Sandra
    27. Mai 2016 / 13:57

    Liebe Nina,

    zunächst mal herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Kooperation.

    Ich habe bereits einige Artikel von dir gelesen und deine Antwort auf die letzte Frage “Ist das Internet mittlerweile von Blogs übersättigt” bestätigt meinen persönlichen Eindruck, dass du das Bloggen anderer eher als Konkurrenz empfindest.

    Wieso “leider” ? Jeder kann und darf bloggen über Fashion. Ich habe damit kein Problem. “….wie Sand am Meer….” klingt abfällig und nicht tolerant. Die Bloggersphäre ist bereits geformt und gefüllt ? Meinst du wirklich ? Wenn ich eines weiß, dann das, dass alles immer im Wandel ist.

    Mein persönlicher Eindruck verstärkt sich immer mehr dahin gehend, dass etablierte Blogger, andere die bloggen oder es vorhaben, abschrecken wollen. Ständig werden Wörter wie Mehrwert oder Content beschworen als Abschreckung , bloß keine neue Konkurrenz. Ich habe wirklich viele Blog Einträge gelesen und schreibe selber. Der Content bzw. Mehrwert ist wirklich halb so wild. Dein Content wird im Moment durch die vielen Kooperationen regelrecht zerstört und unglaubwürdig wie zum Beispiel der Post mit Joghurette.

    Wenn du jetzt anführst, dass du ja Blogger Tipps gibst, dann kann ich nur sagen, dass diese nicht wirklich neu sind oder einen echten Mehrwert darstellen. Das alles habe ich bereits 1.000 mal vorher woanders gelesen. Aber Blogger Tipps sind begehrte Posts, die sehr oft gelesen werden. Natürlich gibst du deine wirklichen Erfolgsgeheimnisse nicht weiter, wie z.B. wie man Traffic erzeugt.

    Ich kann schon verstehen, dass man die erarbeitete Position verteidigt, aber nicht so. Wie schreibst du immer so schön, Blogger müssen zusammen halten. D.h. aber auch, die kleinen Blogs, die eventuell auch größer werden und dann zur Konkurrenz werden.

    Auch Blogger können nach einem Zeitraum ein Verfallsdatum haben. Wenn man ständig die gleichen Gesichter bei Werbekampagnen sieht, wird das langweilig. Die neue Blogger Generation ist schon auf dem Vormarsch und bereits besser informiert, als die, die vor Jahren anfingen.

    Ich wünsche mit einfach mehr Respekt auch vor kleinen Bloggern und mehr Toleranz.

    Liebe Grüße Sandra

  10. Celine
    27. Mai 2016 / 10:04

    Liebe Nina,
    Toller Post und spannendes Projekt, dass du begleiten darfst :)
    Ich liebe deine Outfits und Texte hier auf dem Blog. Man merkt einfach, dass du die zu dir passenden Kooperationen auswählst und nicht wahllos mit irgendwelchen Firmen zusammenarbeitest. Genau das gefällt mir so sehr an deinem Blog. Hier gibt es regelmäßig Outfit- und auch Schreibbeiträge, die immer super recherchiert und vor allem super geschrieben sind. Vielen Dank dafür. Mach weiter so :-)
    Liebe Grüße, Celine

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Nina Schwichtenberg Dior Suite Cannes

Nina Schwichtenberg is the blogger behind the successful german fashion and lifestyle blog FASHIIONCARPET.
The website was founded in 2012 by Nina and her boyfriend Patrick Kahlo, who is working nowadays as a photographer and manager for Nina.
Fashiioncarpet stands for high quality content and authentic storytelling always with a personal connection to Nina and her personality.